Mit Botulinumtoxin A gegen Falten

Botulinumtoxin A ist ein Neurotoxin (Nervengift), das vom Bakterium Clostridium botulinum gebildet wird und erstmals 1946 von Edward J. Schantz in den USA bei Patienten mit schweren Lebensmittelvergiftungen isoliert wurde. Da die Lebensmittelvergiftungen nach dem Verzehr verdorbener Wurst beobachtet wurden, bezeichnete man die Erkrankung als Botulismus (botulus = Wurst). Therapeutisch wurde Botulinumtoxin A erstmals 1980 vom Augenarzt Alan Scott zur Behandlung des Schielens (Strabismus) eingesetzt. In der Folge kam es zu einer raschen Ausweitung der therapeutischen Anwendungen von Botulinumtoxin A. Inzwischen wurde Botulinumtoxin A von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) für 3 Behandlungsgruppen zugelassen:

  • Neurologische Erkrankungen (z.B. Schielen, Augenmuskelkrampf, muskulärer Schiefhals)
  • Ästhetische Korrektur von mimischen Stirnfalten
  • Behandlung des verstärkten Schwitzens der Achseln (Primäre axilläre Hyperhidrosis)

Der 1990 erstmals berichtete Einsatz von Botulinumtoxin A zur Behandlung mimischer Gesichtsfalten (Stirnfalten, Zornesfalten, Lachfalten) stellt heute die häufigste kosmetische Prozedur in den USA dar.

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Wie wirkt Botulinumtoxin A?

Botulinumtoxin A bindet sich spezifisch an Rezeptoren von Nervenendigungen und blockiert die Freisetzung des Nervenbotenstoffes (Neurotransmitters) Acetylcholin, was zu einer vorübergehenden Funktionsminderung des Erfolgsorgans führt. Acetylcholin ist der gemeinsame Botenstoff an den Nervenendigungen der Muskulatur (motorische Endplatten) und der Schweissdrüsen (sympathisches Nervensystem). Hierauf beruht sowohl die Schwächung der mimischen Gesichtsmuskeln bei der Faltenbehandlung als auch die Hemmung der Schweissdrüsenfunktion bei vermehrtem Schwitzen durch Botulinumtoxin A.

Wirkung von Botulinumtoxin A an den Nervenendigungen

Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin A

Durch die gezielte Schwächung bestimmter Gesichtsmuskeln mit Botulinumtoxin A lassen sich mimische Falten, d.h. Falten, die durch die Bewegung der Gesichtsmuskeln hervorgerufen werden, beseitigen oder zumindest vermindern. Besonders geeignet ist Botulinutoxin A zur Behandlung von Stirnfalten, Zornesfalten und Lachfalten. Aber auch Falten an der Nase („bunny lines“), der Oberlippe und dem Kinn sowie muskuläre Bänder am Hals können mit Botulinumtoxin A zuverlässig behandelt werden.

Ob sich Falten durch die Behandlung mit Botulinumtoxin A vollständig beseitigen lassen hängt davon ab, wie lange sie bestanden haben und ob die Haut im Faltental bereits anatomisch verändert bzw. ausgedünnt ist. In diesem Fall lässt sich eine vollständige Korrektur der Falte oft nur durch die Kombination von Botulinumtoxin A mit einem Filler, wie z.B. Hyaluronsäure, erzielen.

Die faltenglättende Wirkung setzt meist nach 2-4 Tagen ein und hält über 3-6 Monate an, wobei individuelle Unterschiede bestehen und eine erneute Behandlung meist nach 6-12 Monaten gewünscht wird. Bei frühzeitiger Behandlung können mimische Falten mit Botulinumtoxin A vollständig beseitigt bzw. ihr Auftreten verhindert werden. In diesem Sinne wirkt Botulinumtoxin A bei regelmässiger Anwendung präventiv und kann ein jugendliches und natürliches Aussehen erhalten.

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OP-Dauerca. 15 Minuten
Narkoselokal
Aufenthaltambulant
Gesellschaftsfähigsofort
Sport1 Tag
Kostenab 500 CHF

Hyperhidrose Behandlung mit Botulinumtoxin A

Ein übermässiges Schwitzen, welches das zur Normalisierung der Körpertemperatur erforderliche Mass überschreitet bezeichnet man als Hyperhidrose. Die Grenzen zwischen normalem Schwitzen und krankhafter Hyperhidrose sind dabei fliessend. Auch wird die Hyperhidrose individuell verschieden wahrgenommen. Botulinumtoxin A eignet sich besonders zur Behandlung des verstärkten Schwitzens in den Achselhöhlen (axilläre Hyperhidrose) und an der Stirn (faziale Hyperhidrose).

Ein verstärktes Schwitzen kann als Folge von Krankheiten (Infektionen, Krebs, Hormonstörungen, Nervenkrankheiten) oder als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten, was vor einer Behandlung mit Botulinumtoxin A ausgeschlossen werden sollte. Häufig beginnt das verstärkte Schwitzen im jungen Erwachsenenalter, weist in 30-50% der Fälle eine familiäre Häufung auf und kann durch emotionale Belastung ausgelöst werden. In schweren Fällen kann verstärktes Schwitzen zu Entzündungen und Infektionen der Haut in den betroffenen Regionen führen, eine erhebliche psychische Belastung darstellen und sozial isolierend sein. Die lokale Behandlung mit Botulinumtoxin A kann diese Beschwerden lindern oder beseitigen.

Die Dauer der schweisshemmenden Wirkung von Botulinumtoxin A variiert von Patient zu Patient und ist abhängig vom behandelten Hautareal und der Injektionstechnik. Botulinumtoxin A muss oberflächlich in die Haut injeziert werden (Quaddelung), wobei das Toxin sich über einen Radius von 1.5-2.0 cm in der Umgebung verteilt. Hieraus ergibt sich der optimale Abstand zwischen den einzelnen Injektionen, um eine maximale Hemmung der Schweissdrüsen zu erzielen und gleichzeitig die Gesamtdosis so niedrig wie möglich zu halten.

Zur Behandlung der axillären Hyperhidrose empfiehlt sich die Injektion von 2.5 bis 5.0 Einheiten des Wirkstoffs pro cm2 Hautfläche und Gesamtdosen von 50-100 Einheiten pro Seite, wobei man peripher beginnend und spiralförmig nach zentral fortschreitend 10-15 Quaddeln setzt. Die schweisshemmende Wirkung tritt nach 5-7 Tagen ein und hält durchschnittlich 6 Monate an, wobei individuelle Unterschiede bestehen und eine erneute Behandlung meist nach 6-12 Monaten gewünscht wird.

Nicht jede Form des vermehrten axillären Schwitzens lässt sich mit Botulinumtoxin effektiv behandeln. Im Falle eines Therapieversagens besteht die Möglichkeit einer operativen Entfernung der Schweissdrüsen, meist durch eine Saugkürettage, die ähnlich der Fettabsaugung über kleine Stichinzisionen durchgeführt wird.

Wo finde ich weitere Informationen zur Behandlung des vermehrten Schwitzens (Hyperhidrose)?

Literaturempfehlung: O. Scheufler. Botulinumtoxin bei starkem Schwitzen. In W. Brinckmann und R. Hampel (Hrsg.): Hyperhidrosis – Differentialdiagnose und aktuelle Therapie. Uni-Med Verlag, Bremen, 2006, S. 54-64

Nebenwirkungen von Botulinumtoxin A

Je nach Behandlungsziel können die Wirkungen von Botulinumtoxin A gleichzeitig als Nebenwirkung auftreten. Hierzu zählt die Schwächung von Muskeln oder die Trockenheit der Haut infolge verminderter Schweissbildung.

Bei einem geringen Prozentsatz von Patienten kann es nach langjähriger Behandlung zu einer Resistenz gegen Botulinumtoxin A kommen. Ursächlich hierfür ist die Bildung von Antikörpern gegen Botulinumtoxin A. Die immunologische Reaktion des Körpers auf Botulinumtoxin A und damit das Risiko der Antikörperbildung hängt unmittelbar vom Eiweissgehalt des Präparates ab, der vom Hersteller (Fa. Allergan) inzwischen gesenkt wurde. Zudem belegen mehrere klinische Studien auch nach wiederholter Injektion von Botulinumtoxin A eine gleich bleibende Effizienz und lang anhaltende Hemmung des Schwitzens wie bei der Erstinjektion, so dass selbst nach Bildung von Antikörpern meist keine Therapieresistenz unter Botulinumtoxin A zu erwarten ist.

WIE bekomme ich einen Termin in der AARE KLINIK?

Termine zur Faltenbehandlung, z.B. mit Botulinumtoxin, erhalten Sie über unser Kontaktformular (hier klicken), oder durch direkten Anruf 031 333 01 07 in der AARE KLINIK.

Lernen Sie PD Dr. med. Oliver Scheufler kennen

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Gern steht Ihnen Dr. med. O. Scheufler, Facharzt für plastische, rekonstruktive und ästhetische Medizin und Author dieser Website, für ein persönliches Beratungsgespräch zur Verfügung. PD. Dr. Scheufler ist neben seiner Tätigkeit an der Aare Klinik auch wissenschaftlich tätig und hat sich am Universitätsspital Basel habilitiert. Deshalb wurde ihm von der Universität Basel der Titel Privatdozent verliehen. Zudem wurde er von der Duke University (USA) als Visiting Professor geehrt.

Einige Patienten, die sich für Botox-Behandlungen interessieren, suchen auch interessante Informationen über diese Arten von Faltenbehandlungen und sie verjüngende Eingriffe, die wir anbieten, wie nachfolgende Gesichtsbehandlungen:

ohrenkorrekturen

facelifting

micro-needling

nasenkorrekturen

faltenunterspritzung mit hyaluron

augenlidstraffung

lipofilling

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