Brustrekonstruktion Plastische Chirurgie Bern

Brustrekonstruktion und Brustaufbau nach Brustkrebs

Eine Brustrekonstruktion dient in vielen Fällen dem Brustaufbau nach Brustkrebs und anderen schwerwiegenden Erkrankungen, Unfällen oder sonstigen Formen der Zerstörung des Brustgewebes.

Die weibliche Brust ist ein Symbol der Weiblichkeit und Sexualität. Der Verlust einer Brust oder beider Brüste als Folge einer Brustkrebserkrankung bedeutet für viele Frauen eine Verletzung der körperlichen Integrität und Weiblichkeit. Neben der optischen und funktionellen Beeinträchtigung durch die Asymmetrie leidet oft auch das psychische Wohlbefinden unter der körperlichen Veränderung. Jede Frau, die an einem Mammakarzinom erkrankt, hat daher das Anrecht auf eine Wiederherstellung der Brust.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der deutsche Chirurg Josef Rotter eine Methode zur radikalen Brustoperation bei Brustkrebs, bei der die Brustdrüse und Lymphknoten der Achselhöhle entfernt wurden. Diese Operationstechnik bestimmte fast 100 Jahre lang die Behandlung des Brustkrebses, bevor sich die gewebeschonende Methode der sogenannten brusterhaltenden Behandlung in Kombination mit einer Bestrahlung der Brust durchsetzen konnte, die heute in den meisten Fällen verwendet wird.

Der deutsche Chirurg Vincenz Czerny führte bereits 1893 einen Brustrekonstruktion mit körpereigenem Fettgewebe durch, lange bevor Brustimplantate entwickelt und für den Aufbau der Brust verwendet wurden.

Sowohl die chirurgische Behandlung des Brustkrebses als auch die Wiederherstellung der Brust nach Brustkrebs sind somit Behandlungen, die traditionell in die Kompetenz der Chirurgie und plastischen Chirurgie fallen.

Die Bildung von Brustzentren an vielen Spitälern in der Schweiz hat zum Ziel die Zusammenarbeit von Spezialisten verschiedener Fachrichtungen zu fördern, um allen an Brustkrebs erkrankten Frauen eine Behandlung nach den aktuellen und anerkannten medizinischen Standards anbieten zu können. Hierzu gehören auch die verschiedenen Methoden zur Wiederherstellung der Brust, die vorwiegend in das Fachgebiet der Plastischen Chirurgie fallen.

PD Dr. med. Oliver Scheufler ist Spezialist auf dem Gebiet der Brustrekonstruktion und bietet das gesamte Spektrum der heute verfügbaren Techniken zur Brustrekonstruktion an. Er ist zertifizierter Kern-Operateur für die Plastische Chirurgie an zwei Brustzentren in Bern (Brustzentrum Hirslanden Bern-Biel) und Basel (Brustzentrum Bethesda-Spital) mit über 25-jähriger Erfahrung in der wiederherstellenden Brustchirurgie einschließlich der mikrochirurgischen Rekonstruktion der Brust mit körpereigenem Gewebe (sog. freie Lappenplastik).

Ist eine Brustrekonstruktion bei mir sinnvoll?

Eine Brustrekonstruktion dient der Wiederherstellung der weiblichen Brust, meist nach einer Krebserkrankung der Brust, aber auch anderen Erkrankungen, die zum Verlust der Brust geführt haben. Im Einzelfall muss mit den Ärzten des Brustzentrums, die Sie behandeln, abgesprochen werden zu welchem Zeitpunkt die Wiederherstellung der Brust bei Ihnen durchgeführt werden kann. Der geeignete Zeitpunkt einer Brustrekonstruktion hängt unter anderem von der Art des Brustkrebses (Stadium) und dessen Behandlung (Operation, Strahlentherapie und/oder Chemotherapie) ab. Auch die individuelle Prognose der Brustkrebserkrankung spielt eine Rolle.

75 bis 80 Prozent der Mammakarzinome werden heute brusterhaltend operiert. Hierunter versteht man, dass nur der den Brustkrebs enthaltende Teil der Brust entfernt wird und das verbleibende Brustgewebe bestrahlt wird. Allerdings kann je nach der Grösse des Tumors im Verhältnis zur Brust auch hier eine wesentliche Veränderung von Brustvolumen und Form und eine daraus folgende Asymmetrie resultieren. Daher kann auch in diesen Fällen ein wiederherstellender Eingriff sinnvoll sein, um die nach der Krebsoperation kleinere Brust aufzubauen oder die grössere gegenseitige Brust angleichend zu verkleinern, um die Symmetrie der Brust wiederherzustellen. Der Aufbau kann oft mit körpereigenem Gewebe (Eigenfett), wie der Injektion von Fettgewebe aus einer anderen Körperregion (Lipofilling) z.B. vom Bauch oder der Hüfte, oder einem Gewebetransfer (Lappenplastik) durchgeführt werden.

In 20 bis 25 % der Fälle ist die brusterhaltende Behandlung des Mammakarzinoms nicht möglich, weil der Tumor im Verhältnis zur Brust zu groß oder nicht örtlich begrenzt ist, oder z.B. die Brusthaut und Brustwandmuskulatur mit betroffen sind. In diesen Fällen wird die gesamte Brust entfernt, was abhängig von der jeweiligen Situation unter Erhalt der Brusthaut und Brustwarze (subkutane Mastektomie) möglich ist oder die Entfernung der Brust mit Hautmantel und Brustwarze (Mastektomie / Ablatio) erfordern kann. In beiden Fällen kann die Brust nach Abschluss der Brustkrebsbehandlung rekonstruiert werden, was mit einer Brustprothese (Expander, Silikonimplantat) oder körpereigenem Gewebe (Lappenplastik, Fettgewebe) möglich ist.

Gerade in diesen Fällen ist es für die Brustkrebs-Patientin vorteilhaft, wenn bereits vor der Brustamputation eine eingehende Beratung über alle Optionen der Therapie und des Wiederaufbaus durch einen Plastischen Chirurgen erfolgt. Unter anderem kann hierbei die Schnittführung zur Entfernung der Brust so geplant werden, dass der spätere Wiederaufbau erleichtert und das kosmetische Ergebnis der rekonstruierten Brust verbessert wird. Manche Frauen wünschen nach der Brustamputation zunächst keinen Brustaufbau, weil sie einen weiteren Eingriff scheuen oder die Entscheidung zum Zeitpunkt der Brustkrebsdiagnose noch nicht treffen möchten. In diesen Fällen ist eine Brustrekonstruktion auch noch zu einem späteren Zeitpunkt möglich, wenn die Brustkrebsbehandlung abgeschlossen ist und der Wunsch nach einer Wiederherstellung der Brust besteht.

Auch in den interdisziplinären Brustzentren wird die Entscheidung der Patientin für eine bestimmte Form der Brustrekonstruktion wesentlich durch den erstbehandelnden Arzt, oft ist es der Gynäkologe, geprägt. Hierbei haben die persönliche Erfahrung und Expertise des Brustkrebschirurgen einen wesentlichen Einfluss darauf, welche Verfahren der Brustwiederherstellung empfohlen werden. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert sich von einem Plastischen Chirurgen beraten zu lassen, der sämtliche Techniken der Brustrekonstruktion beherrscht und anbietet, damit jede Frau das für sie am besten geeignete Verfahren wählen kann. PD Dr. med. Oliver Scheufler hat über 25 Jahre Erfahrung mit allen Techniken der Brustrekonstruktion und kann Sie kompetent beraten.

Wie wird meine Brustrekonstruktion geplant?

Voraussetzung für eine erfolgreiche Brustrekonstruktion ist eine besonders sorgfältige Planung. Diese beginnt mit Ihrem persönlichen Beratungsgespräch mit Untersuchung in der AARE KLINIK. Für Ihren Operateur ist es wichtig, Ihre Wünsche und Erwartungen an die Operation zu erfahren, um Ihnen eine realistische Vorstellung von den chirurgischen Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Wiederherstellungstechniken vermitteln zu können und das Verfahren auszuwählen, welches Ihren persönlichen Bedürfnissen und Vorstellungen am besten entspricht.

Während der körperlichen Untersuchung werden Messungen durchgeführt und digitale Fotografien erstellt, die anschließend der objektiven Analyse und Planung der Brust-OP dienen. Wichtig für die Planung sind neben der Größe und Form der gesunden Brust auch die Position und Größe der Brustwarze, vorbestehende Asymmetrien der Brustwand sowie die Hautqualität und ggf. vorhandene Narben durch die Brustkrebsoperation. Diese individuellen Faktoren und Ihre persönlichen Wünsche helfen bei der gemeinsamen Entscheidung über das geeignete Operationsverfahren.

Hierbei muss sorgfältig abgewogen werden, ob neben der Rekonstruktion der Brust auch eine Straffung oder Verkleinerung der gesunden gegenseitigen Brust sinnvoll und gewünscht ist. In Abhängigkeit von den Ergebnissen der Brustbildgebung (Ultraschall, Mammografie, MRI), Gewebeuntersuchung (Biopsie) und ggf. genetischen Tests kann im Einzelfall eine beidseitige Brustdrüsenentfernung und Rekonstruktion empfehlenswert sein. Bei familiär gehäuftem Auftreten von Brustkrebs können Gentests wichtige Informationen zum Risiko einer Erkrankung der gegenseitigen Brust liefern.

Die Möglichkeiten der Rekonstruktion und die daraus resultierenden Narben an der Brust und ggf. an weiteren Körperregionen werden mit Ihnen diskutiert. Sämtliche Risiken und Komplikationsmöglichkeiten des Eingriffs werden mit Ihnen besprochen und die vereinbarte Operation auf einem Planungsbogen dokumentiert.

Für die Planung der Operation benötigen wir von Ihnen Angaben über Ihre medizinische Vorgeschichte (Brustkrebsbehandlung, Bestrahlung, Chemotherapie, weitere Vorerkrankungen und Voroperationen), andere Krankheiten (hoher Blutdruck, Diabetes, Schilddrüsenfunktionsstörungen), Allergien oder Unverträglichkeiten sowie mögliche Medikamenteneinnahmen. Diese dienen der Einschätzung des Operations- und Narkoserisikos. Bitte bringen Sie alle aktuellen und wichtigen medizinischen Befunde und Diagnosen zur Besprechung mit, insbesondere solche, die die Brust, den Krebs oder laufende Therapien betreffen (z.B. Operations- und Arztberichte, bildgebende Befunde).

Wie wird eine Brustrekonstruktion durchgeführt?

Die Rekonstruktion der Brust nach Brustkrebs kann mit Implantaten oder mit eigenem Fettgewebe durchgeführt werden. Ebenfalls zum Einsatz eignen sich, Onkoplastische und Micro-Chirurgische Methoden, sowie Lappenplastiken.

Brustaufbau mit Implantat
Silikonimplantate werden bereits seit Jahrzehnten nicht nur zur Brustvergrösserung, sondern auch zur Wiederherstellung der weiblichen Brust zuverlässig und mit gutem Erfolg eingesetzt. In jüngeren Jahren wurden neben Weiterentwicklungen der Brustimplantate auch Techniken entwickelt, mit denen sich die Risiken und Komplikationen von Brustimplantaten weiter reduzieren ließen. Besonders die Entstehung einer Kapselfibrose durch die Schrumpfung des Narbengewebes um das Implantat als auch die Tastbarkeit und Sichtbarkeit der Implantatränder oder Falten („Rippling“) konnten durch die Entwicklung spezieller zellfreier Gewebeimplantate (Azelluläre dermale Matrix, ADM) und Netze (Mesh) reduziert werden. Die Injektion von Eigenfettgewebe kann bei einem Brustaufbau mit einem Silikonimplantat ergänzend angewendet werden und zu einem natürlicheren ästhetischen Ergebnis beitragen.

Nach einer Brustamputation mit Entfernung des Hautmantels wird meist zunächst ein Gewebeexpander implantiert, um die Brusthaut zu dehnen. In einem zweiten Schritt kann dann das definitive Brustimplantat unter die gedehnte Haut und gegebenenfalls unter den Brustmuskel eingelegt werden. Ideal für den Aufbau der Brust mit einem Silikonimplantat ist die Situation nach einer Brustkrebsbehandlung, bei der die Brusthaut und Brustwarze erhalten wurden. In diesem Fall kann der Aufbau mit einem adäquat dimensionierten Brustimplantat sogar unmittelbar an die Brustdrüsenentfernung (subkutane Mastektomie) angeschlossen werden, wodurch ein weiterer Eingriff vermeidbar ist.

Brustaufbau mit Eigengewebe
Der Vorteil eines Brustaufbaus mit körpereigenem Gewebe (z.B. vom Bauch) liegt in der Dauerhaftigkeit und Natürlichkeit des Ergebnisses. Im Gegensatz zu einem Brustaufbau mit Silikonimplantat, verhält sich die mit körpereigenem Gewebe hergestellte Brust auch langfristig wie normales Brustgewebe. Dies hat den Vorteil, dass die Symmetrie der rekonstruierten und gesunden gegenseitigen Brust somit auch während des Alterungsprozesses erhalten bleibt. Im Gegensatz hierzu altert ein Brustimplantat nicht in gleicher Weise wie das Brustgewebe der gesunden Gegenseite, was im Laufe der Jahre zu einer Asymmetrie der Brustform führen kann. In diesem Fall kann ein zusätzlicher Eingriff erforderlich sein, um die Symmetrie der Brust wieder herzustellen.

Auch die Entstehung einer narbigen Kapsel um das Implantat (Kapselfibrose) oder ein Implantatdefekt (Ruptur) können nach einem Brustaufbau mit Silikonimplantat weitere Eingriffe notwendig machen. Ist die Brusthaut über einem Implantat dünn ausgebildet, so ist die Tastbarkeit oder sogar Sichtbarkeit des Brustimplantates unter der Haut zudem nicht immer vermeidbar und kann im Laufe der Jahre durch den Alterungsprozess zunehmen. Derartige Spätfolgen lassen sich durch den Aufbau mit Eigengewebe vermeiden.

Lipofilling zum Brustaufbau
Für den Wiederaufbau der Brust mit körpereigenem Gewebe, insbesondere nach der Teilentfernung von Brustgewebe bei einer brusterhaltenden Behandlung, kann Fettgewebe von anderen Körperstellen mit der Technik der Fettabsaugung (Liposuction) gewonnen werden. Mit diesem kann nach entsprechender Reinigung und Aufbereitung der Fettzellen die Brust aufgefüllt und die Form und Symmetrie der Brust wieder hergestellt werden. Hierbei kann der Brustaufbau in einem oder mehreren Schritten in erfolgen.

Onkoplastische Chirurgie zur Brustrekonstruktion nach Krebs
Teilweise Verluste des Brustgewebes bei eher großen Brüsten können durch die Umverteilung des Brustgewebes, entsprechend der Technik einer Brustverkleinerung ausgeglichen werden. In diesen Fällen ist aus Gründen der Symmetrie meist eine angleichende Brustverkleinerung der gegenseitigen gesunden Brust sinnvoll. Wird eine Verkleinerung der Brust hingegen nicht gewünscht, so können Defekte auch mit einem Gewebetransfer aus der Umgebung (gestielte Lappenplastik) gefüllt werden. Die Wahl des Verfahrens hängt hier von der individuellen Anatomie ab, wobei sich z.B. Fettdepots in Problemzonen, wie Flanken oder Oberbauch als Spenderareale für eine Lappenplastik anbieten können.

Analog der unten dargestellten mikrochirurgischen Brustrekonstruktion werden auch für Teildefekte der Brust heute überwiegend Lappen verwendet, bei deren Entnahme die darunter liegenden Muskeln erhalten bleiben, indem die Lappengefässe unter Schonung der Muskulatur mikrochirurgisch freigelegt werden (Perforator-Lappen). Hierzu zählen in der Brustregion z.B. der Lateral Intercostal Artery Perforator (LICAP) Lappen und der Thoracodorsal Artery Perforator (TDAP) Lappen.

Microchirurgische Eigengewebsrekonstruktion der Brust
Bei diesen Verfahren wird eine Kombination aus überwiegend Haut und Fettgewebe mit den versorgenden Blutgefäßen und teilweise auch Hautnerven von einer anderen Körperstelle entnommen (freie Lappenplastik) und zur Brust verpflanzt, wo die Gefäße der freien Lappenplastik (Lappengefäße) dann an Gefäße gleichen Kalibers in der Brustregion (Empfängergefäße) angeschlossen werden. Für die Nähte der nur wenige Millimeter durchmessenden Gefäße wird in der Regel ein Operationsmikroskop verwendet, weswegen diese Technik auch als mikrochirurgische Lappenplastik bezeichnet wird.

Der große Vorteil der mikrochirurgischen Brustrekonstruktion besteht in der Entnahme von Gewebe aus Problemzonen, wie dem Unterbauch, den Oberschenkelinnenseiten oder dem Gesäß. Somit lässt sich einerseits ausreichendes Gewebevolumen für den Aufbau einer Brust oder sogar beider Brüste gewinnen und gleichzeitig die Körperkontur an der Entnahmestelle verbessern (z.B. Bauchstraffung, Gesäßstraffung, Oberschenkelstraffung).

Vor der Einführung der mikrochirurgischen Techniken konnten dies Gewebe nur mit den darunter liegenden Muskeln verlagert werden, die die Durchblutung des darüber befindlichen Haut- und Fettgewebes sicherstellten. Heute werden Muskeln durch die mikrochirurgische Lappenentnahme geschont und somit eine Beeinträchtigung der Muskelfunktion vermieden. Da die den Muskel perforierenden Gefäße hierbei mikrochirurgisch freigelegt werden, bezeichnet man diese Lappen allgemein auch als Perforator-Lappen.

Deep Inferior Epigastric Perforator (DIEP)-Lappen (DIEP-Lappenplastik)
Der sogenannte DIEP-Lappen (DIEP-Flap) ist der am häufigsten verwendete mikrochirurgische Lappen zur Brustrekonstruktion. Er besteht aus dem Haut- und Fettgewebe vom Unterbauch, welches bei vielen Frauen in ausreichender Menge zur Verfügung steht, um daraus eine Brust zu formen. Bei der DIEP-Lappen-Methode kann gleichzeitig der Hebedefefekt am Unterbauch nach der Entnahme des Lappens wie bei einer Bauchstraffung verschlossen werden, was für viele Patientinnen ein ästhetischer Vorteil ist. Die Narbe am Unterbauch entspricht derjenigen nach einer Bauchstraffung und lässt sich selbst in Badekleidung leicht bedecken.

Neben dem klassischen DIEP-Lappen vom Unterbauch, können je nach den Problemzonen der jeweiligen Patientin andere Perforator-Lappen in vergleichbarer Weise verwendet werden. Hierzu zählen unter anderem der Superior Gluteal Artery Perforator (SGAP)-Lappen (S-GAP Flap) und der Inferior Gluteal Artery Perforator (IGAP)-Lappen (I-GAP Flap) von der oberen und unteren Gesässregion sowie der Transverse Myocutaneus Gracilis (TMG)-Lappen, der Profunda Artery Perforator (PAP)-Lappen (PAP Flap) von der Oberschenkelinnenseite und der Fasziokutane Infragluteale (FCI)-Lappen (FCI Flap) von der Unterpofalte.

Brustwarzenrekonstruktion
Die Brustwarze und der Warzenhof (sog. Mamillen-Areola-Komplex) sind wichtige optische Elemente der Brust. Ihre Rekonstruktion nach einer Brustamputation ist somit ein wichtiger Bestandteil der Wiederherstellung einer symmetrischen Brust. Die Brustwarze wird meist durch eine lokale Gewebeplastik (Lappenplastik) geformt. Seltener kann bei einer grossen Brustwarze der gesunden Brust auch eine Teilverpflanzung («Nipple Sharing») durchgeführt werden.

Der Warzenhof kann entweder durch ein Hauttransplantat oder mittels Tätowierung wiederhergestellt werden, wobei in letzterem Fall auch die rekonstruierte Brustwarze tätowiert werden kann, um eine einheitliche Hautfarbe zu erzielen. Optional kann für eine bessere Symmetrie auch die Brustwarze der anderen Brust mittels Tätowierung angeglichen werden. Mit der Brustwarzenrekonstruktion wird aus Gründen der Symmetrie in der Regel bis mindestens 6 Monate nach der Brustrekonstruktion gewartet, da sich die Form der Brust nach einem Wiederaufbau in diesem Zeitraum noch nennenswert verändern kann.

Angleichende Chirurgie der gesunden Brust
Teilweise besteht nach einem Brustwiederaufbau der Wunsch nach einer angleichenden Korrektur der gesunden gegenseitigen Brust, weil diese beispielsweise grösser ist als die wiederhergestellte Brust oder altersbedingt eine hängende Form hat. In diesen Fällen kann durch eine Brustverkleinerung oder Bruststraffung eine bessere Symmetrie hergestellt werden.

Eine Brustverkleinerung erfolgt in der Regel in Vollnarkose ambulant in der Praxis oder im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes. Die Operation dauert meist 3-4 Stunden. Häufig werden Drainageschläuche am Ende der Operation eingebracht, die Blut und Wundsekret aus der Wunde ableiten und nach wenigen Tagen entfernt werden.

Welche Risiken hat die Brustrekonstruktion?

Plastische Chirurgen, die in Brustzentren tätig sind, haben besondere Erfahrung und Routine in der Wiederherstellung der Brust mit unterschiedlichen Rekonstruktionsverfahren bei Brustkrebs-Operationen. Bei korrekter Indikationsstellung und Durchführung sind schwere Komplikationen, wie Infektionen, Wundheilungsstörungen oder Durchblutungsstörungen des Gewebes (z.B. Verlust der Brustwarze oder Lappenplastik) selten. Im Einzelfall können sie jedoch eine längere Nachbehandlung oder erneute Operation erfordern. Deshalb sollte jede Frau vor einer Brustrekonstruktion über sämtliche Risiken und mögliche Komplikationen im Rahmen eines persönlichen Beratungsgesprächs informiert werden.

Zu den leichteren Komplikationen, die meist folgenlos ausheilen, zählen Blutergüsse (Hämatome), Wundflüssigkeitsansammlungen (Serome) und Schwellungen. Ausgeprägte Blutergüsse können die operative Entfernung erforderlich machen. Nach der Brustkrebsentfernung bestehen häufig Gefühlsstörungen der Brusthaut und Brustwarze, soweit diese erhalten wurden, und können durch die Rekonstruktion der Brust oft nicht behoben werden.

Allgemeine Risiken des operativen Eingriffs sind:

  • Hämatom (Bluterguss), Blutung und Schwellung
  • Serom (Ansammlung von Wundsekret)
  • Wundheilungsstörung oder -infektion
  • Implantatperforation und Entfernung
  • Nahtdehiszenz (Auseinanderweichen der Nähte)
  • Verletzung von Nerven oder Gefässen
  • Taubheitsgefühl (vorübergehend oder permanent) im Operationsgebiet
  • Durchblutungsstörung der Brusthaut oder Brustwarze
  • Gewebeverlust (z.B. bei mikrochirurgischen Lappenplastiken)
  • Narben
  • Leichte Asymmetrie
  • Korrekturoperationen
  • Thrombose, ggf. Embolie

Insgesamt ist eine Brustrekonstruktion in der Hand des erfahrenen Plastischen Chirurgen ein sicherer, komplikationsarmer Eingriff mit hoher Patientenzufriedenheit. Sie, als Patientin, können dabei mithelfen bestimmte Risiken zu minimieren, indem Sie die Verhaltensregen befolgen, die wir Ihnen vor und nach der Operation empfehlen.

Wie verhalte ich mich vor der OP zum Aufbau meiner Brust?

Unser Ziel ist es Ihnen die OP selbst als auch die Zeit davor und danach so angenehm wie möglich zu gestalten. Durch einige einfache Verhaltensregeln können Sie uns und sich hierbei unterstützen.

So ist es für Raucherinnen ratsam das Rauchen 2 Wochen vor und nach der Operation einzustellen, da Rauchen die Wundheilung beeinträchtigen kann. Bestimmte Medikamente, die das Risiko von Blutungen erhöhen, wie Aspirin, nicht-steroidale Entzündungshemmer sowie einige Vitaminpräparate und homöopathische Mittel sollten ebenfalls 2 Wochen vor der Operation abgesetzt werden. Sie erhalten hierzu vor Ihrer Operation genaue Instruktionen von uns.

Im Einzelfall empfiehlt sich vor einer Brustrekonstruktion eine Ultraschalluntersuchung (Mammasonografie), Röntgenuntersuchung (Mammographie) oder Kernspintomografie (MRI) der Brust, die meist im Rahmen der Brustkrebsdiagnostik und Nachsorge durchgeführt werden. Eine Brustrekonstruktion erhöht nicht das Risiko an der neuen Brust an Krebs zu erkranken. Nach der Wiederherstellung mit einem Silikonimplantat kann die Untersuchung der rekonstruierten Brust mit der Mammografie eingeschränkt sein, so dass in diesem Fall andere bildgebende Untersuchungen, wie die Mammasonografie und das MRI zur Verlaufskontrolle verwendet werden. Nach der Wiederherstellung mit Eigengewebe sind bildgebende Untersuchungen der rekonstruierten Brust mit allen Techniken möglich.

Brustrekonstruktionen werden meist in Narkose im Rahmen einer mehrtägigen stationären Behandlung im Spital durchgeführt, wo Sie PD Dr. med. O Scheufler operiert. Ausnahmen sind kleinere Eingriffe mit kurzer OP-Dauer, wie ein Lipofilling oder die Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenhofs, die meist ambulant in Lokalanästhesie in der Praxis erfolgen. In diesem Fall sollten Sie sicherstellen, dass Sie nach der Operation abgeholt werden können.

Wie verläuft der Operationstag?

Die Brustrekonstruktion wird meist stationär im Privatspital (Salem-Spital Bern oder Bethesda-Spital Basel) durchgeführt. In der Regel erfolgt der Spitaleintritt am Morgen des Operationstages. Im Einzelfall kann die Aufnahme auch bereits am Vortag erfolgen. Das besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.

Während der Operation erhalten Sie zu Ihrem Wohlbefinden verschiedene Medikamente. In der Regel erfolgt die Brustrekonstruktion in Narkose. Zu Ihrer Sicherheit werden während der Operation u.a. Blutdruck, Puls und Sauerstoffgehalt im Blut auf Monitoren überwacht.

Am Ende der Operation wird ein spezieller Brustverband oder Stütz-BH angelegt und Sie werden in den Aufwachraum gebracht und dort weiterhin überwacht, bis Sie vollständig wach sind. Je nach der Art der Wiederherstellung können Sie am gleichen Tag aufstehen (z.B. nach einem Brustaufbau mit Implantaten). Nach Brustrekonstruktionen mit mikrochirurgischem Gewebetransfer (freie Lappenplastik) werden Sie in der ersten Nacht auf der Überwachungsstation beobachtet, um die Durchblutung des verpflanzten Gewebes engmaschig zu kontrollieren.

Bei unauffälliger Durchblutung werden Sie meist am Folgetag auf die Bettenstation verlegt und dort während Ihres stationären Aufenthalts über einige Tage kontrolliert. Am Tag nach der Operation sind Sie meist bereits in der Lage regelmäßig aufzustehen und einige Minuten zu gehen, um das Risiko einer Thrombose zu minimieren. Die Schmerzen nach einer Brustrekonstruktion sind meist nicht stark und mit einem schweren Muskelkater zu vergleichen. Sie lassen sich in der Regel mit einer Kombination von Schmerztabletten gut behandeln, die Sie in den ersten Tagen und ggf. zuhause nach Bedarf weiter einnehmen können. Über das weitere Verhalten nach der Operation werden sie von Ihrem Operateur genau instruiert, da dieses abhängig von der jeweiligen plastisch-rekonstruktiven Behandlungstechnik variiert.

Was passiert nach der Operation?

Es ist wichtig zu wissen, dass die Erholungszeit nach jeder Operation individuell und abhängig vom jeweiligen Rekonstruktionsverfahren variiert. In den ersten Tagen nach der Brustrekonstruktion sollten Sie sich körperlich schonen und die Arme nicht über Schulterhöhe anheben, sowie nicht schwer heben. In der Regel müssen Sie über einige Tage auf dem Rücken schlafen. Nehmen Sie nur die Ihnen verordneten Schmerzmittel ein und keine Medikamente, die Aspirin oder andere gerinnungshemmende Substanzen enthalten. Tragen Sie den Ihnen angepassten Spezial-BH und ggf. weitere Miederwäsche kontinuierlich über insgesamt 6-8 Wochen und halten Sie sich an unsere Empfehlungen. Körperlich anstrengende und sportliche Aktivitäten sollten Sie über einige Wochen vermeiden.

In den ersten 2-5 Tagen nach dem Eingriff kann ein Spannungsgefühl und leichter Wundschmerz in der Brustregion auftreten. Die Brusthaut und ggf. andere Hautareale, an denen Gewebe entnommen wurde, können ein Taubheitsgefühl als auch eine Überempfindlichkeit aufweisen. Taubheitsgefühle sind meist nur vorübergehend und bessern sich im Laufe der Zeit. Es kann jedoch Wochen bis Monate, in Einzelfällen auch länger dauern, bis sich das Gefühl normalisiert. Nach Brustkrebsentfernungen bleiben oft dauerhafte Gefühlsminderungen an der betroffenen Brust. Leichte Schwellungen und Blutergüsse im Bereich der Brust und ggf. an Gewebeentnahmestellen, z.B. am Bauch, bilden sich meist innerhalb von 2-3 Wochen zurück.

In der Regel sind Sie ein bis zwei Tage nach der Operation auf den Beinen und können die meisten Ihrer täglichen Aktivitäten nach 2-3 Wochen wieder ausüben. Die Verbände und ggf. Wunddrainagen werden in den ersten Tagen nach der Operation entfernt, wonach Sie wieder normal Duschen können. Auf Vollbäder wie auch übermäßige Wärme (z.B. Sauna) sollten Sie hingegen mehrere Wochen verzichten, bis sich alle Schwellungen zurückgebildet haben. Die meisten Hautnähte lösen sich von selbst auf und müssen nicht entfernt werden. Nicht-auflösbare Nähte werden nach einer Woche entfernt. Häufig können Sie bereits 2-3 Wochen nach der Brustrekonstruktion abhängig von den in Ihrem Beruf erforderlichen Tätigkeiten wieder arbeiten.

Als weitere Schritte empfehlen nach Abschluss der akuten Heilung den Beginn einer intensiven Haut- und Narbenpflege mit rückfettenden Hautsalben und leichter Massage. Im Einzelfall kann eine spezielle Nachbehandlung mit Silikongel oder Silikonpflastern über 2-3 Monate sinnvoll sein. Die frischen Narben sollten über mindestens 6 Monate keiner UV-Strahlung ausgesetzt werden, um eine verstärkte Pigmentierung zu verhindern.

Nach der Operation werden Sie in regelmäßigen Abständen in der AARE KLINIK von Dr. Scheufler, Ihrem behandelnden Arzt nachuntersucht, der dabei Ihren individuellen Heilungsfortschritt beurteilt, bis das endgültige Operationsergebnis erreicht ist.

Wann sieht man das endgültige Operationsergebnis?

Nach der Operation kann die Brust noch einige Zeit geschwollen sein und es kann einige Wochen dauern, bis sie ihre normale Form angenommen hat. Der Heilungsprozess verläuft allmählich und es braucht mehrere Monate bevor das Operationsergebnis abschließend beurteilt werden kann. Die Narben an der Brust können über einige Monate gerötet sein oder dunkler pigmentiert erscheinen, verblassen aber mit der Zeit und sind dann meist kaum sichtbar. Vorteilhaft ist zudem, dass alle Narben, selbst in ausgeschnittenen Kleidern, gut zu verdecken sind.

Eine Brustrekonstruktion stellte das Körperbild wieder her und erzeugt eine bessere Symmetrie, die sich an einer natürlichen Brust orientiert, was sowohl optisch als auch funktionell Vorteile bietet. Sie fördert das Wohlbefinden und kann in der schwierigen Phase nach einer Brustkrebsbehandlung den positiven Ausblick in die Zukunft und die Lebensfreude unterstützen. Die Wiederherstellung der körperlichen Integrität hilft dabei das Selbstvertrauen wiederzugewinnen und erleichtert das Tragen bestimmter Kleidung.

Das Ergebnis einer Brustrekonstruktion ist in der Regel dauerhaft. Jedoch wirken die Schwerkraft und der Alterungsprozess kontinuierlich auf die Brust jeder Frau ein und verändern mit den Jahren allmählich deren Form und Größe. Dies betrifft in gleicher Weise auch eine mit körpereigenem Gewebe rekonstruierte Brust, so dass die Symmetrie auch langfristig erhalten bleibt. Nach Brustrekonstruktionen mit Implantaten können durch die Materialalterung oder eine Verkapselung des Implantates optische Veränderungen der rekonstruierten oder gegenseitigen Brust auftreten und hieraus folgende weitere Operationen nötig sein. Aber auch mit Implantaten lassen sich in den meisten Fällen langfristig gute Behandlungsergebnisse und eine natürliche Brustform erzielen.

Was kostet eine Brustrekonstruktion?

Eine Brustrekonstruktion ist eine medizinisch indizierte Operation und keine Schönheits-OP. Die Wiederherstellung der Brust nach einer Brustkrebserkrankung wird daher unabhängig von der gewählten Methode von den Krankenkassen übernommen. Hierzu zählen auch die Kosten für eine Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenhofs. Weiterhin sind angleichende Verkleinerungen oder Straffungen der gegenseitigen Brust inzwischen von den Krankenkassen als Pflichtleistung anerkannt. Die Kosten einer derartigen Operation werden somit ebenfalls von den Krankenkassen übernommen. Im Einzelfall kann in Fällen, in denen keine klare Pflichtleistung der Krankenkassen besteht, vor einer Operation die Kostenübernahme mit einem Kostengutsprachegesuch geprüft werden.

Wie bekomme ich einen Termin für eine Brustrekonstruktion in der Aare Klinik in Bern?

Vor jeder Brustrekonstruktion sollten Sie sich umfassend beraten und zusätzlich untersuchen lassen. Nur so können Sie sich sicher sein, ob die Art der OP zu dem von Ihnen erwarteten Ergebnis führt. Außerdem erhalten Sie in Ihrem Beratungsgespräch einen guten Eindruck über unsere Erfahrung auf dem Gebiet der Brustrekonstruktion. Fragen Sie ruhig nach Vorher-Nachher Fotos zur Brustrekonstruktion, um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie die Ergebnisse aussehen.

Termine zur Beratung zu einer Brustrekonstruktion erhalten Sie über unser Kontaktformular (hier klicken), oder durch direkten Anruf 031 333 01 07 in der AARE KLINIK.

Lernen Sie PD Dr. med. Oliver Scheufler kennen

Dr._Scheufler_Plastischer_Chirurg_Bern_Schweiz

Gern steht Ihnen Dr. med. O. Scheufler, Facharzt für plastische, rekonstruktive und ästhetische Medizin in Bern und Author dieser Website, für ein persönliches Beratungsgespräch zur Verfügung. PD. Dr. Scheufler ist neben seiner Tätigkeit an der Aare Klinik, Bern auch wissenschaftlich tätig und hat sich am Universitätsspital Basel habilitiert. Deshalb wurde ihm von der Universität Basel der Titel Privatdozent verliehen. Zudem wurde er von der Duke University (USA) als Visiting Professor geehrt.

Einige Patienten, die sich für einen Brustaufbau nach Brustkrebs interessieren, suchen auch weitere Informationen über andere Arten von Brustkorrekturen, die Sie auf unseren speziellen Seiten über Brustkorrekturen finden:

ÜBERSICHT ZU BRUST OPS

BRUSTVERGRÖSSERUNG MIT IMPLANTATEN UND FETTGEWEBE

BRUSTVERGRÖSSERUNG MIT EIGENFETT

BRUSTSTRAFFUNG

BRUST-OP MIT VORHER-NACHHER-BILDERN

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